„Kein großes Ereignis“

Vorsitzender Ralf Johanshon wird am 3. Februar 60

„Eigentlich habe ich es nicht gern, wenn über mich in der Zeitung geschrieben wird“, sagt Ralf Johanshon. Zurückhaltung und Bescheidenheit gehören zu seinen Eigenschaften. Aber wenn der Vorsitzende des Westfälischen Pferdestammbuchs das sechzigste Lebensjahr vollendet, dann kann man nicht grußlos an dem Ereignis vorbeigehen. „Aber ein großes Ereignis ist es nicht“, antwortet er prompt.

Am 3. Februar wird Ralf Johanshon 60, und ihm sind Leistungen und Erfolge gelungen, die er aber auch sofort wieder seinen Vorstandskollegen zurechnet. Als Johanshon 2013 Vorsitzender des Stammbuchs wurde, hatte es im Verband ordentlich geknallt. Er galt als zerrissen, Vorsitzende und Vorstände traten reihenweise zurück. Johanshon wurde damals „nur ziemlich knapp mit ganz magerer Zustimmung von etwas mehr als 50 Prozent gewählt“, wie er sich erinnert.

Seine Wiederwahl vor einem Jahr erfolgte einstimmig. Unter dem Beifall der Versammlung würdigte ein Delegierter die Führungskraft Johanshons angesichts turbulenter Zeiten in der Züchterszene, die in Westfalen zum Glück einige Jahre zurückliegen. „Das ist unsere Teamleistung des gesamten Vorstands und der Geschäftsstelle“, sagt Johanshon.

Der Ponyzüchter, am 3. Februar 1960 in Münster geboren, lebte hier 40 Jahre, ehe er mit seiner Frau Vera vor zwei Jahrzehnten auf einen Kotten ins nahe Ostbevern im Kreis Warendorf gezogen ist. Als Junge war er zwar schon von Pensionspferden umgeben, kam aber relativ spät erst mit Mitte zwanzig hobbymäßig mit höchstens kleinen Turniererfolgen zur Springreiterei. Mit seiner Frau, eine ehemaligen Ponyreiterin, wurde er Kleinpferdezüchter. Den größten Erfolg feierte das Ehepaar mit der Stute Djainy Royal J, die 2016 Westfalenchampion wurde.

Dem Vorstand des Westfälischen Pferdestammbuchs hatte Johanshon, der beruflich beim kommunalen Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster tätig ist, als Vertreter der Kleinpferdezüchter gerade zwei Jahre angehört, als er Knall auf Fall den Vorsitz übernehmen musste. „Eigentlich habe ich mich mehr als Arbeiter im Hintergrund verstanden und weniger an der Spitze“, blickt er zurück.

Wie souverän er ehrenamtlich zusammen mit seinem Vorstand an der Spitze des Westfälischen Pferdstammbuchs agiert, wurde zuletzt beim Wechsel im operativen Management des Verbandes deutlich. Innerhalb weniger Stunden und Tage hatte man alle Nachfolgefragen von Geschäftsführung, Zuchtleitung und Vermarktung geregelt. Der kompetente, ruhige und ausgeglichene Charakter Ralf Johanshons tut dem Westfälischen Pferdestammbuch mit seinen 8.000 Mitgliedern ganz offensichtlich gut.

 

Ralf Johanshon, seit 2013 Vorsitzender des Westfälischen Pferdestammbuchs,
hat sein sechzigstes Lebensjahr vollendet.